Premiere: Monty Python`s Spamalot (Hagen)

Am 02. Oktober 2021 kam das Musical Monty Python`s Spamalot in einer Inszenierung von Roland Hüve mit den Choreografien von Eric Rentmeister im Theater Hagen zur Premiere. Das Musical von Eric Idle und John Du Prez ist inspiriert von dem Film Die Ritter der Kokosnuss und erzählt die Geschichte von König Artus. Der König begibt sich im Jahr 932 auf die Suche nach einer neuen Truppe der edelsten und tapfersten Rittern Englands. Als er die Ritter um sich versammelt hat, bekommen sie den göttlichen Auftrag den Heiligen Gral zu suchen. Um an den Heiligen Gral zu gelangen, müssen sich die Ritter in verschiedenen Kämpfen beweisen, wobei die Fee aus dem See ihnen unterstützend zur Seite steht. Durch diese Kämpfe und die Suche nach dem heiligen Gral gelingt es den Rittern ebenso ihre eigene individuelle Bestimmung zu finden. 

(c) Björn Hickmann
(c) Björn Hickmann

Die Inszenierung am Theater Hagen umfasst deutsche Dialoge sowie englische Songs mit deutschen Übertiteln. Dies ist im Vergleich mit anderen deutschen Musicalproduktionen eher unüblich und ist zu Beginn des Stücks auch etwas ungewohnt für die Ohren. Allerdings fällt es bereits nach kurzer Zeit nicht mehr auf und stellt kein Hindernis beim Verständnis des Stückes dar. 

Das großartige Bühnen- und Kostümbild stammt von Lena Brexendorff. Dabei stechen besonders die ausgefallenen Kostüme der Fee aus dem See und der Nii Ritter hervor, sowie die bunte Vielfalt der Kostüme des Ensembles. 

Der gesamte Cast lässt das Musical durch die fulminante Leistung zu einem berauschenden und lustigen Live-Erlebnis werden. So wird der Zuschauerraum bereits ab dem ersten Song mit einer fröhlichen Stimmung und guter Laune geflutet. Die zahlreichen Gags des Stücks kommen durch das hohe spielerische Niveau super beim Publikum an, wodurch der Saal immer wieder mit lautem Lachen gefüllt wird. Neben den lustigen Elementen vermittelt das Stück ebenso die wichtige Botschaft der Gleichberechtigung und Toleranz, welchebesonders durch die Liebesromanze zwischen Prinz Herbert und Sir Lancelot zur Geltung kommt.

Rainer Zaun führt als König Artus durch das Stück und wird dabei stets von Patsy (Alexander von Hugo) begleitet. Die Beiden sind in ihrem Spiel grandios aufeinander eingespielt. Trotz seines treuen Begleiters fühlt sich König Artus einsam, was er in der Ballade „I’m all Alone“ zum Ausdruck bringt und somit auch die gefühlvollen Töne nicht zu kurz kommen. Darüber hinaus glänzt Alexander von Hugo mit seinen fulminanten Stepptanz Künsten. 

Die Fee aus dem See wird von Carolin Soyka gespielt, welche durch ihren kraftvollen und ebenso gefühlvollen Gesang, sowie ihrer liebevollen Sprechstimme vollkommen überzeugt. So wird unter anderem der Song „Whatever Happend to My Part” zu einem wahren Highlight der Show. 

(c) Björn Hickmann
(c) Björn Hickmann

In den weiteren Rollen sind Matthias Knaab, John Wesley Zielmann, Florian Soyka, Richard van Gemert und Maurice Daniel Ernst zu erleben. Diese Darsteller überzeugen insbesondere durch ihr facettenreiches Spiel. Denn jeder von ihnen übernimmt im Laufe des Stücks verschiedenen Rollen mit den unterschiedlichsten Charakteren, wobei es dem Zuschauenden im ersten Moment teilweise nicht immer ganz klar ist, welcher Darsteller nun diese Rolle verkörpert.  

Veronica Appeddu, Lukas Haiser, Vera Lorenz, Pablo Martinez Garcia, Elena Otten und Julian Schier bilden das Ensemble. Sie füllen und tragen das Stück mit einer endlos erscheinenden Power, wovon dieses Musical lebt. Es macht sehr viel Spaß den verschiedenen Darsteller:innen bei der Vielzahl von großen Ensemble-Szenen in den großartigen Choreografien zuzusehen.

Insgesamt sind die Inszenierung und Umsetzung rundum gelungen. Zudem ist die Wahl eines solchen bunten, Energie geladenen und fröhlichen Musicals gerade in dieser Zeit sehr passend. Denn es ermöglicht alles andere für einen Moment zu vergessen und die absurde Welt des König Artus einzutauchen. Vielleicht gelingt es auch durch Ohrwürmer wie „Always look on the bright side of life“ diese fröhliche Stimmung für einen Moment mit in den tristen Alltag zu nehmen. 

Weitere Informationen zu dem Stück, den Terminen und dem Kartenverkauf findet ihr hier

Eure Pia