Die Päpstin in Füssen

Die Gastautorin Lena war zu Gast bei der Premiere des Musicals "Die Päpstin" in Füssen. Kurz darauf besuchte sie das Stück noch einmal. 

Ihre persönlichen Highlights beschreibt sie im dem folgendem Blogbeitrag. 

Viel Spaß beim Lesen

Eure Pia

Am 9. Dezember machte ich mich auf den Weg in Ludwigs Festspielhaus in Füssen, um noch einmal „Die Päpstin“ zu sehen. Geschrieben von Dennis Martin (Partitur, Liedtexte und Libretto), Oeter Scholz, Björn Herrmann und Christoph Jilo (zusätzliche Musik und Texte) nach dem gleichnamigen Bestseller von Donna W. Cross, wird „Die Päpstin“ nun dauerhaft zum Spielplan in Füssen gehören.

Im Jahr 814 anno Domini kommt als Tochter eines Dorfpfarrers und einer sächsischen Heidin ein Mädchen zur Welt: Johanna. Sie ist außergewöhnlich klug und lernt heimlich und gegen den Willen ihres Vaters lesen und schreiben. Durch eine Verkettung von Zufällen bekommt Johanna schließlich die Gelegenheit, die Klosterschule zu Dornstadt zu besuchen. Doch als junge Frau hat sie es dort nicht leicht, immer größer werden die Anfeindungen von allen Seiten.

Einen grausamen Normannenüberfall überlebt Johanna als Einzige. Vom Schicksal sich selbst überlassen, trifft sie eine einsame Entscheidung: Sie verlässt Dornstadt, legt die Frauenkleider ab, schneidet sich die Haare und gibt sich von nun an als Mann aus. Aus Johanna wird Johannes Anglicus, der als Mönch ins Kloster Fulda eintritt. Es beginnt ein jahrzehntelanges Versteckspiel.

Von Fulda führt ihr Weg nach Rom und am Hof des Papstes spinnen mächtige Gegner ihre Intrigen. Doch Johanna geht ihren Weg weiter und steigt auf zum Leibarzt des Papstes. Als ihr jedoch plötzlich und unerwartet der einzige Mann, den sie jemals geliebt hat, in Rom begegnet, muss sie sich entscheiden zwischen Liebesglück und Unabhängigkeit.

Als der Papst stirbt, wählt das römische Volk Johanna zu dessen Nachfolger und stellt sie vor eine fast unlösbare Aufgabe. Sie muss ihr Geheimnis bewahren, denn niemand darf wissen, wer sie wirklich ist.

Anna Hofbauer, die bereits als Kaiserin Elisabeth im Musical Ludwig2 begeisterte, schlüpft in die Rolle der Johanna. Sie spielt und singt die Rolle mit so viel Leidenschaft und ganzer Seele, dass es die Zuschauer sofort beführt und ich persönlich z.B. bei „Wer bin ich Gott" und im Finale mitgelitten habe und auch fast mitweinen musste. Der Kampf um Glauben, Liebe, Hoffnung und Selbstbestimmung wirkt so echt, wie ich es noch nie zuvor gesehen habe.

Jan Ammann in der Rolle des Markgrafen Gerold, ist erst Johannas Ersatzvaterfigur und später ihre große Liebe. Seine Art macht ihn sehr sympathisch und zeigt ihn nicht nur als Helden, der Johanna immer beschützt, sondern sie auch bewundert und als Frau wertschätzt. Besonders berührt hat er mich bei dem Song „Ein Traum ohne Anfang und Ende.“

Auch die weiteren Rollen sind außerordentlich gut besetzt worden: Uwe Kröger als „Aeskulapius“, Dennis Henschel als „Anastasius“, Kevin Tarte als „Rabanus“, Alexander Kerbst als „Arsenius“ und Stefanie Kock als „Mutter“ und „Marioza“. Es freut mich sehr, dass ich bei den diesjährigen Stücken des Festspielhauses „Ludwig2“, „Der Ring“ und „Die Päpstin“, immer wieder die gleichen Darsteller entdecken konnte.

Ein großes Lob geht auch an Linja Tauber, welche an diesem Tag die kleine Johanna gespielt hat. Nicht nur optisch und altersmäßig hat sie für mich perfekt in die Rolle gepasst, sie hat dazu auch sehr gut gespielt und mit den anderen Darstellern harmoniert. Dabei hat Johanna nicht gerade wenig Text und muss auf der Bühne einiges über sich ergehen lassen.

Wie üblich im Füssener Festspielhaus, werden die Darsteller von einem großen Ensemble im Hintergrund unterstützt, was einigen Szenen mehr Leben eingehaucht hat.Auch gab es einige Tänzerinnen, die am Boden oder in der Luft an Bändern eine tolle Figur machten. Es hat mir gefallen ihnen zuzuschauen. Jedoch fand ich es in düsteren Szenen manchmal nicht ganz passend.Absolutes Highlight ist für mich der Finalsong mit allen Darstellern, die ein kleines Licht in den Händen halten.

Das Copyright der Bilder liegt bei Michael Böhmländer / Ludwigs Festspielhaus Füssen.