Die Produktion des „Hof Theaters Bad Freienwalde“ war mit seinem 2-Personenstück JOHN & JEN zu Gast im „WERK7 theater“ in München und ich durfte mir die Premiere am 22.09.2021 anschauen.
Die Geschwister John und Jen wachsen unter der Hand des dominanten Vaters auf und schließen den gemeinsamen Pakt immer für einander da zu sein. Bis zu dem Tag, als Jen aufs Collage geht, um ihre Freiheit zu genießen und ihren Bruder zurücklässt. Dieser geht unter dem Einfluss des Vaters zur Navy und fällt mit 19 Jahren im Krieg. Ein Jahr später bekommt Jen einen Sohn, nennt ihn John und versucht alle Versäumnisse nachzuholen. John steht dabei immer im Schatten des Onkels und Jen muss lernen loszulassen.
Karen Bild verkörperte JEN von 6 - 44 Jahren, was ihr wirklich erstaunlich gut gelungen ist. Sie hat es geschafft, die traurigen, glücklichen und wilden Zeiten ihres Lebens spürbar zu machen.
Patrick Stauf spielte sowohl den Bruder JOHN von 0 – 19 Jahren, als auch den Sohn JOHN von 0 – 18 Jahren. Es war faszinierend wie unterschiedlich diese Rollen von ihm dargestellt wurden, sodass ich es wirklich wie zwei verschiedene Personen wahrnahm.
Die Musik von Andrew Lippa und Texte von Tom Greenwald (Übersetzung von Timothy Roller) haben mein Herz berührt und mich völlig gefesselt. Begleitet wurden die Darsteller durchs Piano, Cello und Percussion, was perfekt gepasst hat.
Das WERK7 theater unterscheidet sich deutlich von anderen Theater. Die Zuschauer:innen überqueren die Bühne, um zu ihren (leider unbequemen) Sitzen zu gelangen. Zwischen der ersten Reihe und den Darstellern befinden sich oft nur 1-2 Meter, wodurch man das Gefühl hat, mittendrin zu sein.
Leider war das Theater an diesem Tag sehr leer, was die Stimmung im Publikum aber nicht getrübt hat. Dieses Stück ist es wert, bekannter zu werden! Also falls du mal die Möglichkeit bekommst, schau es dir unbedingt an!
Eure Lena