Premiere: Ghost – Nachricht von Sam in Stuttgart

Am 7. November 2019 fand die Premiere von „Ghost – Nachricht von Sam“ im Stage Palladium Theater Stuttgart statt. Einen Tag zuvor durfte ich mir die Medienpremiere aus der ersten Reihe anschauen. Es war ein großartiges, emotionales Erlebnis so nah an der Bühne zu sein. Die Handlung basiert auf dem gleichnamigen Erfolgsfilm aus dem Jahr 1990. Sam und Molly sind seit Jahren ein Paar und beschließen zusammenzuziehen. Kurz drauf wird Sam bei einem vermeintlichen Geldbörsenraub erschossen. Doch seine Aufgaben in dieser Welt sind noch nicht erfüllt, weshalb er als Geist weiterhin auf der Erde gefangen ist. Er macht sich auf die Suche nach seinem Mörder und entdeckt dabei, dass auch Molly in Gefahr ist. Um sie zu warnen und ihr zu helfen, wendet er sich an das Medium Oda Mae Brown. 

Foto: Stage Entertainment
Foto: Stage Entertainment

Wie auch in Hamburg werden Molly und Sam von Roberta Valentini und Riccardo Greco verkörpert. Die beiden harmonieren auf der Bühne perfekt. Sei es bei den verliebten Szenen zu Beginn oder im weiteren Verlauf die Trauer um Sam bzw. die Sorge um Molly, sie spielen das Traumpaar überzeugend bis ins kleinste Detail. So bekommt Riccardo Grecos Unchained Melody etwas Romantisches und verleitet zugleich zum Schmunzeln. Ein weiterer sehr schöner Moment ist ihr Duett Drei Worte von dir“, bei dem beide Stimmen sehr gut zur Geltung kommen. „Du“, gesungen von Roberta Valentini, ist ein Gänsehautmoment. Dem facettenreichen Spiel, welches beiden Rollen abverlangt wird, werden beide mehr als gerecht. 

Carl wird von Thomas Hohler verkörpert. Schon in der Szene „Mehr“ gelingt es ihm seiner Rolle einen etwas unsympathischen Touch zu geben. Er kann mit der Power und dem Ausdruck in seiner Stimme beeindrucken. 

Die extrovertierte Oda Mae Brown wird von Kim Sanders gespielt. Sie fesselt den Zuschauer mit ihrer Stimmkraft und übernimmt den humorvollen Part in dem sonst so dramatischen Stück. Durch ihr perfekt abgestimmtes Spiel mit dem Geister-Sam, den sie als einzige hören kann, kommt es immer wieder zu kleinen und auch größeren Lachern. 

Die wenigen großen Ensembleszenen werden ausdrucksstark performt. Ein weiteres Highlight sind die vielen Special Effects, mit denen die Geisteraktivitäten dargestellt werden. Eine besonders beeindruckende Szene ist die Zugfahrt, während der Sam auf den U-Bahn Geist trifft. 

Insgesamt ist „Ghost“ ein sehr mitreisendes emotionales, aber auch spannendes Stück, das den Zuschauer vom ersten Moment an fesseln kann und bis zu einem tränenreichen Schluss nicht mehr loslässt. 

Nutzt die Chance und schaut euch dieses Bühnenereignis in Stuttgart an.

Stay Wicked 

Eure Pia