Florian Hinxlage im Gespräch

Ich habe Florian Hinxlage vor ein paar Tagen in Hallenberg zu einer Probe für die Uraufführung "Kohlhiesels Töchter" getroffen. In diesem Zuge ist auch das folgende Interview entstanden. Hier könnt ihr alles rund um das Stück erfahren und auch was seine nächsten Projekte sind. 

(c) Florian Hinxlage
(c) Florian Hinxlage

MF: Beschreibe kurze worum es in dem Musical „Kohlhiesels Töchter“ geht.

FH: „Kohlhiesels Töchter“ ist die Geschichte von Kohlhiesel und seinen zwei Töchtern. Diese Töchter könnten nicht verschiedener sein: die eine ist wunderschön, jung und adrett (Gretel) und eine wirkt eher etwas burschikos und auch nicht allzu attraktiv und sie ist nicht so fein gekleidet (Liesel). Kohlhiesel hat am Totenbett seiner Frau geschworen, dass erst die Liesel verheiratet werden muss und danach erst Gretel heiraten darf. In einfachster Manier ist, dass erzählt worum es geht. Doch natürlich stößt das bei der Männerwelt nicht unbedingt auf positive Reaktionen. Schließlich buhlt die halbe Männerwelt um Gretel. Aber irgendwie muss ein Plan her, dass man zunächst Liesel heiratet, um so an Gretel zu kommen. Hier kommen Seppel und Xaver ins Spiel. Seppel und Xaver sind in diesem Stück die beiden männlichen Hauptdarsteller. Die beiden buhlen nicht nur um Gretel, sondern schmieden auch einen Plan, wodurch sie auch das Herz von Liesel gewinne wollen. Seppel (der

Schwiegermutter Darling) hat dann gegenüber Xaver (dem männlicheren Part der

beiden Jungs) die Idee, dass Xaver sich als Verehrer und zukünftigen Mann von Liesel ausgeben soll. Dann soll dem Plan nach gestritten werden und eine Scheidung sei die Folge und er komme so an die Gretel ran. Ob der Plan so aufgeht, wird man dann sehen. Das ist so der Kern des Musicals. Natürlich gibt es da noch ein paar andere klein Charaktere wie den Seidenstock. Er ist ein Hausierer, der immer all seinen Kram los werden will. Er läuft immer mit seinem Bauchladen durch die Gegend, wo er alles

Mögliche drin hat wie z.B. Ketten oder Ringe. Auch er ist scharf auf die Gretel. Ein Pfarrer darf für die Hochzeit im 2. Akt natürlich auch nicht fehlen.

 

MF: Was schoss dir durch den Kopf als du das Stück zum ersten Mal gelesen hast.

FH: Es gibt ja den Schwank aus den 20er Jahren, das ist ein klassisches Schauspiel, welches ich zuerst gelesen habe und dachte ganz schön altbacken. Nun gab es Menschen, die daraus ein Musical machen wollten. Diese Menschen haben großartige Arbeit geleistet, denn es ist ein extraordinär gutes Musical geworden. Als ich dann die vor Fassung in Berlin beim Reading gesehen habe, war ich nicht nur motiviert, sondern auch davon angetan dem Stück noch einen letzten Schliff zu geben, um es zu einem besonders genialen Musical zu machen. Genau das ist in den vergangenen Monaten passiert. Das heißt, ich habe das Stück gelesen und die Musik angehört und hatte sofort Bilder im Kopf. Ich hatte auch schon erste Ideen, wie ich das Haus gestalten will. Denn es gibt so ein paar Clous in dem Stück z.B., müssen die Männer immer hoch zu Gretel klettern. Denn sie kommen nur über ihr Fenster zu ihr ins Zimmer. Durchs Haus geht es natürlich nicht. Schließlich müssten sie da durch die Kneipe und somit am Vater vorbei. Dafür brauchten wir im Bühnenbild eine Lösung. Mir schoss auch die Idee in den Kopf die 4. Wand zu durchbrechen und das Publikum auf eine visionäre Art mit in die Kneipe zu holen, ich hoffe, dass das gelingt.

Und mir ist sofort aufgefallen es fehlen Rollen. Es gibt nur sieben Stück und es fehlen Handlungen. Ich bin sehr dankbar, dass der Verlag Stefan Wurz und mir erlaubt hat Szenen dazu zu schreiben bzw. Ideen dazuzugeben, die noch gefehlt haben. Es sind fünf große Songs dazugekommen, die jetzt unverzichtbar sind. Wir haben die Idee reingegeben und dann hat das Autorenteam um Hans Dieter Schree inkl. dem grandiosen Komponisten, Shay Cohen, und dem Songtexter, Michael Chadim sich an die Arbeit gemacht und herausgekommen sind ebendiese fünf Songs. Im Zusammenspiel mit dem Plot ist nun ein Musical entstanden, was es so noch nicht gibt. Es erinnert zwar hier und da an das „Weiße Rössel“, aber das ist ja eher eine Operette und kein Musical. Das ist jetzt eine Musical Operetten Mischung.

Womit wir auch schon bei einem weiteren Gedanken sind. Denn natürlich ist es bei Amateuren eine noch größere Herausforderung, wenn es in den Bereich der Operette geht. Wir dürfen nie vergessen das wir hier im Amateurbereich sind. Für diesen Fakt ist es sensationell, was hier auf der Bühne passiert. Ich bin unglaublich stolz auf jeden einzelnen und es ist schön zu sehen, wie sie über sich hinauswachsen. Sie haben sich alle unglaublich entwickelt in den sechs Monaten. Und dann habe ich halt gedacht, du hast diese Idee also versuchst es umzusetzen. Ich habe angefangen mein Ensemble zu casten. Ich habe Rollen dazu schreiben dürfen. Ich hatte die Idee die Frauen mit reinzubringen. Denn das Stück war ursprünglich ohne Frauen geschrieben.

Zudem habe ich jedem im Ensemble eine Geschichte gegeben, denn jeder hat eine ganz eigne Rolle und einen Beruf. Ich möchte eine Alltagsatmosphäre auf der Bühne haben: Das Leben in einer Kneipe. Denn ich kenne es selbst, ich komme vom Land und hab dort meine Stammkneipe. Wenn ich da Donnerstagabends reinkomme, sitzen da immer die gleichen Leute und die haben immer die gleichen Themen. Und das möchte ich hier wieder spiegeln. Ich möchte den Leuten zeigen, wo wir mit dem Stück sind. Denn wir sind im Alltag und da passieren solche Dinge, wie sie in dieser Geschichte passieren. Ja wir brechen es ein bisschen runter und machen es etwas kürzer und extremer, aber eigentlich ist das alles aus dem Leben gegriffen. Und worum geht’s, es geht eigentlich nur um Sex. (lach) Wie so oft im Musical.

(c) Freilichtbühne Hallenberg
(c) Freilichtbühne Hallenberg

MF: Wie gestaltet sich ein „normaler“ Probenalltag in Hallenberg für dich?

FH: Erstmal Schlafe ich bis um 4 Uhr (lacht) Nein Quatsch natürlich mache ich das nicht. Die Freilichtbühne Hallenberg ist ein Verein und dementsprechend eine Art Amateurbühne und jeder der Darsteller*innen hat einen Beruf. Hat gegen 17 Uhr Feierabend, isst ein Brot und kommt dann zur Probe. Dafür an dieser Stelle Hut ab. Dann wird von 19 bis 22 Uhr jeden Tag geprobt. Das klingt im ersten Augenblick für mich als Regisseur wenig. Doch jede Probenminute braucht auch dieselbe Zeit an Vorbereitung. Das heißt wenn ich eine Stunde Szene X probe, habe ich auch ca. eine Stunde an Vorbereitungszeit. Ich befinde mich ja hier im Amateurbereich, was für mich als Regisseur auch eine doppelte Herausforderung ist. Wenn ich jetzt beispielswiese mit Alex Melcher und Roberta Valentini zusammenarbeite, dann reichen grobe Anweisungen und sie können damit arbeiten. Da braucht man dann nur noch ein wenig zu putzen und so fügt sich nach und nach das Stück. Hier beginne ich bei der Grundkörperhaltung und dann geht es an den weitern Habitus mit Armen, Beinen, Gestik und Mimik. Ich geh auf die Bühne und drehe jeden Finger. Ich mache das, weil jede Gradbewegung einer Hand eine völlig andere Bedeutung haben kann und manche der Darsteller das gar nicht wissen und auch nicht wissen können. Das ist eine spannende Arbeit und für mich so auch viel intensiver. Ich kann da unglaublich viel von lernen und mitnehmen genau wie die Darsteller*innen.

Zudem bin ich bei dieser Produktion als künstlerischer Leiter nicht nur für die Regie verantwortlich, sondern für alle Bereiche zuständig. Am Theater gibt es sonst Fachbereiche und jeweilige Fachbereichsleiter, die einmal mit dir sprechen und dann deine Assistenz alles weitere mit denen vereinbart. Dadurch bekommst du die Kostüme, das Maskenbild und das Bühnenbild erst in den Endproben zu Gesicht.

Hier ist es so, dass ich jedes Kostüm abnehme. Ich gehe selbst mit den Leuten in den Kostümfundus und schaue, was wir daraus verwenden. Auch bin ich bei den Kostümfittings dabei. Doch das gesamte Kostümbild sehe ich erst in den Proben. Das gleiche gilt für die Maske, die Technik und die Requisite. Bevor irgendetwas auf die

Bühne kommt, nehme ich es zunächst ab.

Besonders spannend verhielt es sich dieses Jahr mit dem Bühnenbild. Es waren viele Meinungen und viele Ideen da, die wir unter einen Hut bringen mussten. Wir haben ja auch immer noch das Kinderstück mit „Peter Pan“. So brauchten wir eine Konstruktion, die es uns einen Wechsel von Kneipe bzw. ein Haus auf ein Schiff ermöglicht. Ich glaube, ein noch größerer Unterschied ist kaum möglich. Auch da haben wir einen Weg

gefunden, dass es funktioniert.

Diese Dinge passieren vor der Probe und ich habe hier das Glück, dass ich wirklich die Zeit dafür habe. Ich kann morgens ein Stündchen länger schlafen, mache ich aber trotzdem nicht. Morgens kann ich zu meinem Sport gehen, kann mal einen Spaziergang machen, gut frühstücken und habe die Zeit zum Kochen. Dann bin ich meistens, aber auch ab 10 Uhr schon komplett in der Arbeit und organisiere etwas.

Ich beschäftige mich schon mit dem nächsten Jahr. Ich bin schon seit Wochen dabei die Passion vorzubereiten. Auch probe ich hier für meine eigenen Konzerte oder andere Produktionen. Ich bereite mich auf Auditions vor und fahre dorthin oder mache e-Castings. Es gibt also einiges, was ich auch parallel schon zu der Regie von „Kohlhiesels Töchter“ mache.

Es kommt natürlich auch vor das ich bei meinem Lieblingswirt sitze und Whisky trinke, aber sowas muss gestattet sein. Das ist hier in Hallenberg auch sehr wichtig. Es ist hier alles recht familiär, wo auch gesellige Abende dazu gehören und wenn ich teil dessen sein kann und darf mache ich das natürlich auch gerne. Das ist glaube ich, ein wichtiger Faktor warum ich so gerne hier bin und ich mich hier zuhause fühle.

 

MF: Es handelt sich in diesem Jahr mit „Kohlhiesels Töchter“ um eine Uraufführung. Wie bist du an das Stück herangetreten? Gibt es klare Unterschiede dadurch in deiner Regiearbeit im Vergleich zu „My fair Lady“?

FH: Der Unterschied ist eklatant dies bezüglich, dass es kein Grundmaterial gibt, das heißt man startet bei 0,0. Du hast es zwar aus dem Reading mal irgendwie gesehen, aber es gibt keine Vergleichbaren Aufführungen. Ich bin tatsächlich der erste Mensch auf dieser Welt, der dieses Ding auf einer Bühne inszenieren darf und somit auch der Erste mit den Ideen. Das ist eine große Ehre für mich. Ich freu mich riesig drauf. Es ist ein riesiges Paket, was gerade auf meinem Rücken lastet. Ich bin stolz, dass die Bühne und ich damit betraut wurden, diese Uraufführung machen zu dürfen. Ich freue mich aber auch schon auf weitere Inszenierungen. Denn ich bin mir sicher, dass es da noch viele weitere coole Ideen gibt. Während des Inszenierens und Konzeptionierens hatte ich auch immer wieder neue Ideen, aber irgendwann muss man einen Strich machen, sonst wird die Inszenierung niemals fertig.

Natürlich ist die Herausforderung auch so groß, weil du das Material recht spät bekommst. Die Musik kommt erst sehr spät dazu. Das ist für die Sänger auch schwer, die haben überhaupt keine Referenzen. Die müssen alles so lernen, wie es notiert ist. Zudem hat der Komponist da einige nette Tücken eingebaut, die selbst mich als Profi hier und da am Rande der Verzweiflung brachten. Keine Frage es ist für Profis geschrieben, aber Amateure können es auch. Wir haben eine vereinfachte Variante erarbeiten dürfen, wofür ich dem Verlag sehr dankbar bin.

MF: Hast du eine Lieblingsszene in dem Musical, welche du schon verraten magst?

FH: ALLE! Ich sitze ab der ersten Sekunde da und freue mich auf das gesamte Stück, obwohl ich es nun durch die Proben schon einige Male gesehen habe. Es gibt immer noch Dinge, die ich bei meinen Darstellern*innen neu entdecke. Schließlich sind 80% inszeniert und 20% sind Freiheit für den Künstler. Das ist ganz wichtig besonders hier im Amateurbereich, dass sie auch losgelassen werden. Das Sachen passieren, die passieren müssen. Das war letztes Jahr bei der Lady schon so, dass wirklich jede Vorstellung im Grundgleich war, aber es gab viele Momente, wo das Ensemble Freiheiten hatte. Das ist, glaube ich, auch der Grund warum ich immer noch dasitze und in jeder Sekunde denke cool. Ich werde einfach nicht satt und ich glaube das Ensemble auch nicht. Mein Wunsch ist, dass es dem Publikum genauso geht. Das Publikum wird das Stück sehen und ich bin fest davon überzeugt, dass es viele geben wird, die es nochmal gucken wollen. Dieser Effekt entsteht durch das Zusammenspiel von allen Abteilungen vom Autor bis hin zum letzten kleinen Strich im Maskenbild. Jeder macht hier eine Wahnsinns Arbeit.

 

MF: Gibt es während den Proben Momente, wo du es vermisst selbst zuspielen?

FH: (lacht) Klar! Dass ich die Seite des Darstellers kenne, ist aber auch mein Vorteil. Ich guck mir die Rollen an und erarbeite sie selbst für mich. Als Regisseur ist der Unterschied zum Darsteller, dass man sich nicht nur auf eine Rolle konzentriert, sondern gleich auf 63. Zudem nehme ich einmal jede Position ein auf der Bühne, wo ein Darsteller sitzt oder steht. Dann versetze ich mich in die Rolle und gehe die Abhandlungen im Kopf durch, die der Darsteller*in dort machen. Es reicht, wenn ich dies ein paar Minuten mache. Ich möchte selbst einmal die Emotion gespürt haben, um erstens vermitteln zu können was gespielt werden soll. Zweitens möchte ich testen, ob es funktioniert und es sich gut anfühlt. Zusätzlich besteht mein jährliches Sportprogramm auch daraus, dass ich jedes Jahr jeden Weg, den die Freilichtbühne hat, rauf und runter laufe. Um einfach zu wissen, was dauert wie lange und welches Gefühl brauche ich wofür. Dabei kommt natürlich der Gedanke bei mir auf auch gerne mal eine der Rollen auf der Bühne zu spielen. Ich muss ja auch sagen, dass ich beim

letzten Flo & Friends das Duett „Du bist meine Wahl“ von Xaver und Gretel aus dem Stück mit Beatrix Reiterer gesungen habe. Ich bin also doch recht behaftet von dem Stück.

(c) Freilichtbühne Hallenberg
(c) Freilichtbühne Hallenberg

MF: Die Freilichtbühne Hallenberg steht für dich…

FH: … für Wahnsinnige Theater Tradition, Leidenschaft, Familie, Liebe, Toleranz, Zusammenarbeit, Scheißegal woher du kommst, du bist Teil unserer Bühne, große Freundschaften, Authentizität, Vereinsarbeit auf aller höchstem Niveau, Personen, die ihr ganzes Leben und Energie in den Verein stecken, Geselligkeit, Freud und Leid, Tränen und Lachen, härteste Diskussionen und wundervollste Umarmungen, Empathie und Sympathie, Mut, eine Vision.

 

MF: Hast du einen Lieblingsort hier in Hallenberg?

FH: Also ich habe mehrere Lieblingsorte. Zum einen kann man hier den Berg hochlaufen, von dort oben kann man über die ganze Stadt gucken. Dort habe ich in den letzten Wochen und Monaten, wo ganz viel bei mir passiert ist, ganz oft gesessen oder gestanden und einfach nachgedacht. Man kann dort wunderbar für einen Moment die Welt ausschalten.

Mein zweiter Lieblingsort ist tatsächlich auf der Bühne. Dort wo jetzt der Hochsitz steht. Von da kann man über die gesamte Bühne gucken und ins Publikum schauen. Das ist ein faszinierender Blick. Es ist Tradition, dass dort im Zuge der Passion gekreuzigt wird. Diese Tradition werde ich natürlich nächstes Jahr nicht brechen. Denn das ist ein magischer Ort und das merkt man sofort, wenn man da oben ist.

MF: Was sind deine nächsten Projekte?

FH: Die „Hallenberger Musical Nacht“ findet am 03. August 2019 statt. Kommet alle! Das wird eine fulminante Show. Es sind alles gute Freunde*innen von mir, die ich hier nach Hallenberg geholt habe, um gemeinsam zu muszieren. Da es nun mal die erste Gala hier ist, ist es für sie eine Ehre dabei sein zu dürfen. Es gab gar keine große Diskussion. Wir haben jetzt das Programm fertig und es wird da einige Sachen geben, die man von uns so nicht kennt. Ich probiere sowieso gerne bei einer Gala neue Songs aus, aber gerade dieses Mal macht es Jede*r. Alle haben sofort zugesagt. Ich glaube das wird ein Knaller. Das ist etwas was der Musicalfan nicht verpassen sollte. Wir werden viel aus dem gesamten Musicalbereich machen viele bekannte Sachen und ein paar unbekannte Sachen.

Zudem bin ich ab dem 01.10.2019 künstlerischer Leiter der Musicalabteilung der VEC-Hallen in Vechta. VEC-Hallen sind eine Event- und Showfirma, die eine Eventhalle gebaut haben, welche jetzt fertig ist. In die große Halle werden 1.000 bis 2.000 Leute Platz finden. Das wird ein kompletter Theaterbetrieb sein mit verschiedenen Bereichen: Konzerten, Comedy Events, Kongresse etc. und eben Musical. Wir starten mit einer Gala, welche dem ein oder anderen bekannt vorkommen könnte, die heißt nämlich „Musical Stars“ und findet am 26.10. dort statt. Das wird der Auftakt für den Bereich Musical. Wir haben einen Moderator, Backings, ein Live Band und natürlich Solisten, die ich aber noch nicht verraten möchte. Das wird ein riesiges Spektakel und ich glaube

auch ein absolut gerechtfertigter und qualitativ hochwertiger Auftakt werden. Nächstes Jahr im Herbst werden wir ein Musical produzieren und spielen. Ich werde da eine der Hauptrollen verkörpern und Werner Bauer wird Regie führen. Das kann man schon mal so verraten. Welches Stück und wer sonst noch dabei ist, darf ich leider noch nicht sagen. Das Ziel ist, dass da drei Produktionen im Jahr stattfinden werden. Ein Konzert, eine kleine Produktion im konzertanten Bereich und eine große Produktion. Das ist dann erstmal so mein Projekt für ungefähr fünf Jahre.

Dann stehen die Passionsspiele an. Hallenberg ist Passionsstad und somit Teil der Euro Passion. Also tatsächlich einer der beliebtesten Orte für Pilger, die es für die Passion gibt. Für mich ist es eine ganz große Ehre, dass ich diese Passionsspiele inszenieren werde. Man darf es auf gar keinen Fall verwechseln mit dem Musical „Jesus Christ Superstar“, welches ich schon einige Male gemacht habe. So ist es für mich gerade eine neue und spannende Herangehensweise. Dieses Stück mal ganz echt und mal auf ganz klare und absolut durchdachte Art und Weise kennenzulernen und mich auf ganz neue Art und Weise mit den historischen Figuren zu beschäftigen. Auch ein Grund warum ich zwei Angebote für JCS abgelehnt habe. Ich wollte mich nicht parallel damit beschäftigen, weil ich die Angst hatte, dass es verschwimmen könnte.

Mehr darf ich aktuell noch nicht verraten.

 

MF: Die Uraufführung sollte man sich im Sommer in Hallenberg anschauen, weil…

FH: Du ein großartiges Unterhaltungstheater verpasst, wenn du nicht kommst bzw. ein Musical was auf einem Wahnsinnsniveau komponiert und geschrieben wurde und nun gespielt wird.

Du Teil der Weltpremiere eines der in Zukunft bekanntesten und besten Musicals wirst, die es gibt. Denn dieses Stück wird mit Sicherheit in den nächsten 10 Jahren rauf und runter gespielt, weil es einfach verdammt gut geworden ist. Wenn auch nicht auf den riesigen Bühnen, aber im Stadttheater Betrieb und bei den Amateuren wird es auf jeden Fall aufgegriffen werden.

Du einfach mal in Hallenberg auf der Freilichtbühne gewesen sein musst. Man muss einfach mal erlebt haben, was hier passiert. Man sitzt im Publikum und schaut auf diese imposante Naturbühne, erlebt diese verrückte Inszenierung, wird Teil der Geschichte und genießt die Musik.

Abgesehen davon Theater und Kultur ist in der heutigen Gesellschaft wichtiger denn je. Nicht nur für das zu Ruhekommen des Einzelnen, sondern auch für die Zukunft. Die Freilichtbühnen auf der Welt müssen unterstütz werden und ich finde, das ist ein guter driftiger Grund hierherzukommen. Zudem kostet es nicht die Welt.

MF: Vielen lieben dank, dass Du dir die Zeit genommen hast für dieses schöne und ausführliche Interview.

Stay Wicked 

Eure Pia